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Was ist Propranolol?
Propranolol ist ein Betablocker, der sich positiv auf die Herzaktivität auswirkt. Das Arzneimittel eignet sich in erster Linie zur Therapie von Bluthochdruck und verschiedenen Herzerkrankungen. Der Wirkstoff ist seit 1964 erhältlich.
Was bewirkt Propranolol genau?
Propranolol ist ein Beta-Rezeptorenblocker, der das vegetative Nervensystem beeinflusst. Der Blutdruck und die Herzaktivität werden reguliert. Denn in beiden Fällen werden Nervenbotenstoffe wie Adrenalin beeinflusst. Propranolol tritt in direkter Konkurrenz zu Adrenalin und verdrängt den Botenstoff. Dadurch kann das Adrenalin nicht mehr die herz- und blutdrucksteigernde Wirkung erzielen, so dass der Blutdruck automatisch sinkt und sich der Herzschlag verlangsamt. Ein weiterer wichtiger Wirkungskomplex bezieht sich darauf, dass sich der Sauerstoffverbrauch des Herzens reduziert.
Was sind die Anwendungsgebiete von Propranolol?
Der Betablocker kommt bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Einsatz. Im Einzelnen beeinflusst der Wirkstoff diese Krankheitsbilder positiv:
- Angina Pectoris
- Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
- koronare Herzkrankheiten (krankhafte Verengung von Blutgefäßen am Herzen)
- nicht durch Organschäden ausgelöste funktionelle Herz-Kreislauf-Probleme, zum Beispiel erhöhter Blutdruck und beschleunigter Herzschlag
- zur Migräneprophylaxe
- begleitend bei der Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion
- bei übermäßigem Zittern mit unbekannter Ursache
- bei einfachen Angstzuständen.
Welche Dosierung wird empfohlen?
Die Dosierung hängt deutlich vom Krankheitsbild ab. Wie häufig und in welcher Dosierung Propranolol eingenommen wird, legt der Arzt individuell fest. Allerdings ist es üblich, dass Mediziner mit einer verhältnismäßig geringen Dosis beginnen und diese im Bedarfsfall langsam steigern. Im Regelfall erfolgt die Dosierung über den Verdauungstrakt und dementsprechend in Tablettenform. Nur in Ausnahmefällen wird der Betablocker direkt über die Vene verabreicht.
Welche Nebenwirkungen kann Propranolol auslösen?
Viele Nebenwirkungen des Medikaments entstehen, weil die Rezeptoren des vegetativen Nervensystems beeinflusst werden. Dadurch treten vermehrt Symptome wie Schwindel, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme oder ein Taubheits- und Kältegefühl in den Gliedmaßen auf. Zudem ist das Risiko erhöht, dass die Herzfrequenz abfällt.
Beschwerden von Asthma oder einer bestehenden Herzmuskelschwäche können sich verschlechtern. Eine weitere mögliche Nebenwirkung sind periphere Durchblutungsstörungen.
Videotipp:
Weitere wichtige Hinweise zum Medikament
Bitte sehen Sie in folgenden Fällen von der Einnahme des Arzneistoffes ab. Bei
- Asthma Bronchiale
- niedrigem Blutdruck
- verlangsamtem Herzschlag
- Herzmuskelschwäche einschließlich Wasseransammlungen im Gewebe sowie Atemnot
- Schock
- Herzrhythmusstörungen
- einer stoffwechselbedingten Übersäuerung des Körpers oder Blutes.
Arzneistoffe wie Narkosemittel, Clonidin, Phenothiazine oder Herzglykoside können die Wirkungsweise von Propranolol negativ beeinflussen. Eine Einnahme des Betablockers in der Schwangerschaft und Stillzeit ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Bei schwerer Nieren- oder Leberschwäche bedarf es einer Anpassung der Dosierung.